Das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) führt ab April 2022 ein neues telemedizinisches Versorgungsprogramm namens CardioRenoMax für Menschen mit chronischer Nieren- und Herzinsuffizienz ein. Dieses innovative Programm kombiniert eine telemedizinische Lebensstil-Intervention durch Fachpersonal mit einer E-Health-basierten Vernetzung zwischen Ärzten, Patienten und Gesundheitscoaches. Die wissenschaftliche Begleitung des Programms erfolgt durch Professoren. Ziel der Studie ist es, die medizinischen und gesundheitsökonomischen Vorteile einer Kombination aus eHealth und Tele-Coaching im Vergleich zu einer Versorgung ohne Tele-Coaching aufzuzeigen, das heißt, im Selbstmanagement ohne professionelle Betreuung im Alltag durch einen Gesundheitscoach.
Im Rahmen der Studie stattet das DITG 200 Patienten mit telemedizinischen Geräten und einem Smartphone aus, die mit dem Webportal „TeLiPro“ des DITG verbunden sind. Die Hälfte der Patienten erhält zusätzlich ein persönliches telefonisches Gesundheitscoaching. Dieses Coaching umfasst Beratungen zu Krankheitsaufklärung, Ernährung und Flüssigkeitsmanagement, Medikationsadhärenz, körperlicher Aktivität sowie Motivation und sozialer Unterstützung. Das Versorgungsprogramm zeichnet sich durch seine umfassenden und tiefgreifenden Angebote aus und ist in dieser Form erstmals auf dem deutschen Gesundheitsmarkt verfügbar.
Die Behandlung von kardiorenalen Erkrankungen stellt sowohl Patienten als auch Ärzte und Krankenkassen vor erhebliche Herausforderungen. Daher sind telemedizinische Interventionen ein vielversprechender Ansatz in der Versorgung. Das DITG konnte den Erfolg solcher Programme bereits bei Patienten mit Diabetes nachweisen und erwartet nun, dass das kardiorenale Programm zu einem Rückgang ungeplanter Krankenhausaufenthalte, einer Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung, einem nachhaltig verbesserten Umgang mit der Krankheit und einer Steigerung der Lebensqualität der Patienten führt. Das langfristige Ziel ist es, die Wirksamkeit der telemedizinischen Versorgung zu belegen, um die Routineversorgung für Patienten mit chronischer Nieren- und Herzinsuffizienz zu verbessern.